Geschichte Wohnprojekt staTThus

Zusammengetragen von Michael Graf, Initiator seit 2014, eingezogen Februar 2019 und im September 2020 ausgezogen.

Geschichte der Gruppe staTThus, ab 2013, ältere Geschichte von unten beginnend.

Seit Bezug der Wohnungen im Februar 2019 haben inzwischen 10 von 23 Partien das Projekt wieder verlassen. Eine weitere Partie zieht zum Ende Oktober 2022 aus, eine zwölfte Partie hat ihre Entscheidung bereits getroffen.

Formulierung einer Genossin, die dort erst bleiben wollte und nun ebenfalls das Projekt verlässt: "Ich habe eine andere Meinung, als die Genossenschaft". Die Frage dazu, wer denn die Genossenschaft sei, möchte sie nicht vertiefen. Das Ende des Wohnprojektes mit dem Konzept der Gleichberechtigung aller Mitglieder ist da. Es wird eine Verschwiegenheit bei den Vorstandssitzungen verlangt. Wenn man diese Intransparenz nicht will, soll man den Vorstandsposten räumen. Misstrauen beherrscht das Leben und das "wir" wartet, bis das "ihr" aus dem Projekt auszieht und die Einigkeit zurückkehrt, die es nie gab und wohl auch jetzt nicht geben wird. "Wir bleiben, du gehst und bist Geschichte" als Abschiedsgeschenk. Danke für den einen schönen Sommer.

Gemeinsam erarbeitete Beschlüsse aus der Vergangenheit sind entweder das Werk ehemaliger dominanter Vorstände (dann wird die eigene Beteiligung negiert) oder man wusste nicht, was man beschlossen hatte. Beschlüsse aus dem Plenum gelten dann, wenn man Vorteile wittert, sie gelten nicht, wenn es einem nicht in den Kram passt. Dann schaut man nach, ob der Beschluss auftragsgemäß verarbeitet wurde, beispielsweise in der Bau-GbR. Nicht verarbeitet? Dann ist der Beschluss aus dem Plenum nun Makulatur. Wenn doch verarbeitet, ändert man ihn eben bis zur Unkenntlichkeit. Alle Begründungen, die zu dem Beschluss geführt hatten, sind Schnee, der den Boden nicht erreichte.

Sitzung des Plenums am 04.03.2020 Alle Hemmungen fallen. Es entlädt sich ein aufgestauter Frust, der auf vier Mitgliedern abgeladen wird. Die gewaltfreie Kommunikation wird von der Gesprächsleitung tatsächlich allen Ernstes außer Kraft gesetzt. Es wird diskreditiert, diffamiert was das Zeug hergibt und eine Schuld der Vier an dem Auszug einer Familie konstruiert. Dazu gibt es hier auf der Seite einen Beitrag. Erzeugung der Gerechtigkeit. Was hier festzuhalten ist: Die diskreditierten Mitglieder haben später den Vorschlag gemacht, in einem begleiteten Treffen die Leitgedanken auf den Prüfstand zu stellen. Das gesamte Konzept sollte hier beleuchtet und wenn nötig geändert werden. Dies war nicht gewollt, das Grundrecht auf eine extern begleitete Mediation löste sich in Luft auf. Es begann ein Exodus.

Sitzungen des Plenums werden zunehmend eisig. Die extern begleiteten Treffen I bis III haben die Situation nicht verbessert. Es gibt ein Unverständnis zwischen den beginnenden Lagerbildungen. Die einen wollen "nur Wohnen", die anderen wollen jeweils ihre eigene Vorstellung von Zusammenleben durchsetzen, ohne diese offen zu benennen, andere fühlen sich sicher, in der Annahme, dass die getroffenen Abmachungen halten werden. Einige Mitglieder sind unzufrieden damit, dass andere Mitglieder sich das Recht offen herausnehmen, ihre Leitgedanken aus der Gründung des Projektes zu verteidigen. Diese Leitgedanken werden als "Deutungshoheit" empfunden, ohne dies so zu sagen. Die Sitzungen sind mit Eiszapfen garniert, die von der Decke des Gemeinschaftsraumes hängen. Es wird gerade nicht formuliert, dass man die Leitgedanken ändern wolle oder mit einer anderen Interpretation füllen möchte. Murrend fügt man sich den Leitgedanken, die nicht mehr oder auch nie vorher von allen verstanden oder gewollt waren. Allerdings gilt noch immer das Prinzip: Das Plenum entscheidet, nur das Plenum. Die Vorstände haben die durchaus belastende Funktion, die Beschlüsse des Plenums rechtssicher zu protokollieren und die Genossenschaft (und WEG) zu verwalten. Das Rotationsprinzip soll dieses Prinzip unterstreichen und nach 2 bis 3 Jahren jeweils neue Vorstände belasten.

drittes begleitetes Treffen zum systemischen Konsensieren und zur gewaltfreien Kommunikation: Hier sollte die gewaltfreie Kommunikation im Vordergrund stehen. Die externe Begleitung fragt nach, ob es etwas geben würde, dass so weit oben auf liegt, dass es jetzt raus muss. Es gibt etwas: Drei Mitgliedern wird gesagt, dass sie mehr Verbindlichkeit dem Projekt gegenüber zeigen müssten. Sie seien bei dem letzten Plenum früher gegangen und dies sei ein Zeichen, dass sie nicht genug Interesse hätten. Tatsächlich sind diese drei Mitglieder nur in der absoluten Ausnahme nicht zum Plenum gegangen und zuvor noch nicht ein einziges Mal früher gegangen. Dass Mitglieder das Plenum vor dessen Ende verlassen, ist ansonsten Gang und Gäbe, weil das alles Anstrengend sei und man den nächsten Tag zur Arbeit müsse. Nie zuvor ist ein Mitglied deshalb zu mehr Verbindlichkeit aufgefordert worden. Irgendwo gärt es zunehmend, ist eine mögliche Interpretation dieser Vorgänge. Das Treffen verläuft dann wie immer: Alle finden es super, die gewaltfreie Kommunikation zu erlernen. Was für eine Bereicherung, auch wenn man zunächst skeptisch gewesen sei.

zweites begleitetes Treffen zum systemischen Konsensieren und zur gewaltfreien Kommunikation: Hier üben wir das systemische Konsensieren anhand eines konkreten Beispiels. Wir möchten eine Entscheidung zum Thema Hausmeister erarbeiten, weil ein/e Hausmeister*in die Last spezieller Aufgaben, die nicht von allen Mitgliedern geleistet werden können, von den Arbeitseinsätzen fernhalten könnte. Es gibt die Entscheidung, dass es zwei Hausmeister*innen geben soll, die nur dann in Aktion treten, wenn das Plenum diese Arbeiten frei gegeben hat. Die Erarbeitung erfolgte in dem neu erlernten Verfahren, dass Widerstände abfragt und die Senkung dieser Widerstände strukturiert ermöglicht. Es sieht so aus, dass dieses neue Verfahren besser angenommen werden könnte, als das Verfahren "wir reden solange, bis keiner mehr was sagt"
Am Ende dieser Sitzung fragt ein Mitglied der Gruppe eine/n der neuen Hausmeister*innen, wann es denn nun die Steckdose im Kellerabteil bekommen werde. Die Frage lautet also: Wann, nicht ob. Dass wir noch immer kein Geld dafür haben, wegen der Baukostenüberschreitung, und sich dies wohl nicht ändern werde und dass dann alle diese Steckdose haben wollen, wird offensichtlich nicht verstanden, sondern als Ärgernis empfunden, weil anscheinend ein Anspruch auf die Steckdose angemeldet wird. Diese Art Ansprüche werden gerne nur "im geeigneten Rahmen" angemeldet und das Plenum gilt dann nicht als geeigneter Rahmen. Es gibt einen andauernden Zwist darum, was ein geeigneter Rahmen sei, allerdings wird auch dieser Zwist nicht offen angesprochen.

Probleme: Arbeitsbelastung und Anspruch, Ausgestaltung der Leitgedanken. Es bleibt bei einem Widerspruch zwischen dem was vorgibt zu tun und dem was man tatsächlich tut. Die Leitgedanken werden nie offen in Frage gestellt, aber die Interpretation erfolgt nicht offen.

Probleme: Überschreitung der Baukosten um zunächst 100.000 €, später auf 140.000 € korrigiert. Das ist objektiv wenig, für die Mitglieder des Wohnprojektes jedoch kaum zu bewältigen. Objektiv würden uns viele darum beneiden, die Baukosten um nur 3 % überschritten zu haben. Objektiv bedeutet dies jedoch, dass alle ihren Teil an den 140.000 € fehlendem Geld beitragen müssen. Eine Nachfinanzierung nach normalem Muster fällt weg, da die Förderbedingungen für den öffentlich geförderten Wohnungsbau dies nicht erlauben. Bei 1.600 qm Wohnfläche entfallen auf jeden Quadratmeter Fläche knapp unter 90 € Kosten. Bei einer Wohnung mit 50 qm sind das dann schon 4.375 € und wenn man dieses Geld nicht hat, muss man es auch noch ausborgen. Dieser Kostendruck sorgt für schlechte Stimmung und diese Stimmung sorgt bei einigen Mitgliedern dafür, Schuldige für die Baukostenüberschreitung zu suchen.

Systemisches Konsensieren:

erstes begleitetes Treffen: gewaltfreie Kommunikation. Anhand von Beispielen wollte die Gruppe in das Wesen der gewaltfreien Kommunikation und des systemischen Konsensierens eingeführt werden. Es ging im weitesten Sinne um empfundene Ungerechtigkeit im Projekt. Mitglieder, die aus persönlichen Gründen an gemeinschaftlichen Aufgaben wenig teilnahmen, empfanden einerseits die Mitglieder, die viele Aufgaben bisher gerne bearbeitet haben, als Druckmacher. Man sehe das ja immer vor sich, dass da emsig gearbeitet wird. Den Mitgliedern, die bisher gerne an den vielen Aufgaben gearbeitet haben, verging andererseits langsam die Lust daran, weil die wenig mitarbeitenden Mitglieder den Druck als Last empfanden. Dies wurde unter der Hilfe der Begleitung gut deutlich, ohne Verletzungen zu hinterlassen. Zudem wurde wieder der Konsens ein Thema. Einige Mitglieder vertraten die These, dass wir meilenweit vom Konsens entfernt seien. Sie entwickelten daraus den Wunsch, das systemische Konsensieren zu erlernen. Die genannten Mitglieder hatten die Hoffnung, dass so der wirkliche Konsens erreicht werden könne. Es ging hier auch immer darum, wie die Leitlinien konkret ausgestaltet werden können. Und es ging darum, dass es ein Wohnprojekt als selbstverständlich ansieht, dass Selbstbestimmung, Selbstverwaltung und Selbstständigkeit jeweils das Wort "Selbst" enthalten.

weiterer Verlauf: Es ging um die Verteilung der notwendigen Arbeiten. Es ging um das konkrete Ausleben der Leitlinien und den Konsens. So waren Reibungspunkte zu sehen, ein Spannungsverhältnis zwischen dem Gemeinwohl auf der einen und den persönlichen Ansprüchen auf der anderen Seite. Der Konsens wurde zunehmend als anstrengend empfunden. Es wurden viele Punkte im Plenum besprochen, die viel Zeit beanspruchten. Das Plenum fand daher weiter einmal pro Woche statt. Es mussten weiterhin viele Arbeiten ausgeführt werden, die wir aus den Baumaßnahmen heraus nehmen mussten: Das Geld war einfach alle, daher wurden vor dem Einzug einige Punkte aus dem Baukatalog gestrichen: Es gab keine Steckdosen in den Abstellräumen, diese wurden schmerzlich vermisst. Die Kellerräume sahen nach Rohbau aus: nicht gestrichen, einige Löcher in den Wänden. Die Türen aus dem Bestand mussten selbst gestrichen werden (vielen Dank an Herrn Bellendorf für den kostenlosen Workshop!). Es wurde langsam klar, dass viele Arbeiten von wenigen Mitgliedern ausgeführt wurden.

29.06.2019 Einweihungsfeier 15:00 bis 18:00 Wir hatten uns eine Zeit für das Ankommen gegeben, damit das Einweihungsfest einen Höhepunkt nach dem Auspacken der Kartons darstellen kann. Wir hatten viel Besuch, sehr viele Führungen durch Wohnungen und vom Forum gemeinschaftliches Wohnen wurden uns von Frau Reimers Grußworte der Bundesrepublik Deutschland überbracht.

Zwischenzeit. Es gab viel zu tun: Der Gemeinschaftsraum (mit dem Einbau der Gemeinschafts-Küche) und weitere schwere Brocken warteten darauf, in Besitz genommen zu werden. Es sah gut aus: Die Bereitschaft zur Mitarbeit wurde überwiegend als Anreiz angesehen, sich besser kennen zu lernen. Dennoch hatte das Plenum viel zu tun. Das Plenum war der einzige Ort, an dem Entscheidungen getroffen wurden. Alle weiteren Organe, die vom Gesetz vorgeschrieben sind, sollten lediglich Verwalten (Vorstand eG, Aufsichtsrat eG, WEG, Hausverein, GbR). Es wurden neue Arbeitsgruppen gegründet, die dem Plenum Vorschläge unterbreiten sollten. Die Arbeitsgruppen sollten das Plenum entlasten, also bereits gut ausgearbeitete Konzepte vorlegen. Entschieden wurde tatsächlich im Konsens, obgleich es immer mal wieder Ansätze gab, kurz mal einfach eine Abstimmung herbeizuführen.
Das Ringen um den Konsens muss gelernt werden. Niemand ist davon ausgegangen, dass dies einfach gelingen wird. Bis zum Einzug gab es hier eine große Einigkeit, nun kamen auch persönliche Vorstellungen ins Spiel, die das konkrete Zusammenleben darstellen. Was nun nicht mehr gut ankam, war der Hinweis der Initiatoren, dass alle Bewohner*innen zu dem Kurs eingezogen waren, der eindeutig in den Leitlinien und deren Umsetzung in der Entwicklungszeit vorgegeben war. Sollte es Tendenzen geben, diese Leitlinien später zu verändern, so kann dies auch nur im Konsens passieren. Ab und an war dies Mitgliedern nicht recht klar. Sie hatten dies als Bevormundung verstanden, dies aber nicht gesagt.

26.01.2019 die ersten Wohnungen werden bezogen, die Arbeit geht weiter.

Mitte 2018 wurde der Mangel an Geld für den Abschluss der Bauarbeiten offensichtlich. Wir hatten einige Rückschläge zu verkraften: Eine ausführende Firma war insolvent und es musste für viel Geld eine neue Firma gefunden werden. Es gab ein großes Problem mit einem Schadstoff, der gefunden worden war (PAK-Haltiger Kleber unter dem Parkett der Schule). Daher wurde der Puffer, der solche Probleme auffangen sollte, mehr als aufgebraucht. Wir mussten Leistungen aus dem Leistungsverzeichnis streichen: Steckdosen in den Abstellräumen im Keller (wurde später zu einem gärenden Problem), Die Bestandstüren mussten wir selbst aufarbeiten und mit einem Anstrich versehen.

29.06.2018 Dichtfest

 

02.06.2018 Mauseberge-Rally

April.2018 schriftliche Förderzusage IB.SH. Wir waren nahe am Abgrund. Die Bindesfrist für die beauftragten Firmen war abgelaufen, wir hatten kein Geld mehr, praktisch handlungsunfähig. Etwas länger noch, ohne Zusage, und wir wären im Chaos gelandet.

14.04.2018 Teilungserklärung fertig.Die Teilungserklärung ist einer der letzten zähen Brocken, die vor der Förderzusage der IB.SH fertig sein müssen. Die Genossenschaft ist eine der fünf Eigentümer*innen und vertritt die Mieter*innen mit 19 Stimmen in der Wohnungseigentümergemeinschaft. Wir hatten uns entschieden, dass auch vier Eigentümer*innen jeweils eine Wohnung als Eigentumswohnungen erwerben dürfen. Die Teilungserklärung sollte für eine Gleichstellung innerhalb des Projektes sorgen. Rechtlich gesehen, ist dies weitestgehend gelungen.

Die Teilungserklärung enthält eine Präambel: Der Wille der Eigentümer ist es, auf diesem Grundbesitz unter gemeinschaftlichen und sozialen Gesichtspunkten ein gemeinsames Wohnprojekt zu schaffen, das soziale Qualität ermöglichen und insbesondere nachbarschaftliche Unterstützung und Hilfe fördern soll Die Eigentümer haben hierzu bereits in dem Jahr 2013 ihre Vorstellungen und Ziele, insbesondere bezogen auf das Zusammenleben, die Finanzierung, die Mitbestimmung der Gemeinschaft, Ökologie, Inklusion, Gesellschaftsform und bauliche Gestaltung im Einzelnen definiert und seitdem fortgeschrieben. Insoweit ist der Inhalt dieser Teilungserklärung einerseits das Ergebnis eines langjährigen intensiven Diskussionsprozesses und andererseits - insbesondere hinsichtlich der rechtlichen und wirtschaftlichen Einschränkungen - des einzelnen Wohnungseigentümers- der ausdrückliche Wille jedes einzelnen Eigentümers.

Dabei soll es für das nachbarschaftliche Zusammenleben keine Rolle spielen, ob eine Wohnung von einem Eigentümer selbst oder einem Mieter bewohnt wird. Diese Gemeinschaftsgedanken sollen über die "erste Generation" der Eigentümer und Bewohner hinaus erhalten bleiben und auf Dauer gesichert sein. Sämtliche Eigentümer sind sich - auch als Mitglieder der Genossenschaft - einig, dass alle Wohnungen zu einem einheitlichen Preis pro Quadratmeter Wohnfläche an die Genossenschaft und die übrigen Eigentümer weitergegeben werden.

Die damit verbundenen Einschränkungen ihres individuellen Eigentums sind ihnen bewusst, ebenfalls von ihnen auf Dauer beabsichtigt und werden von ihnen gerade nicht als rechtliche und wirtschaftliche Einschränkung des Einzelnen, sondern vielmehr als Ausdruck der Gemeinschaft angesehen, gewollt und Wert geschätzt.

März 2018 Verteilung der Kellerabteile
Nachdem die Verteilung der Wohnungen unerwartet gut verlaufen war, kam es zu einem absurden Problem. Irgendwo in den Fußnoten des Gesellschaftervertrages (GbR-Vertrag) stand zu lesen, dass die größte Wohnung auch den größten Abstellraum im Keller zugeteilt bekommen sollte. Wir hatten den Gesellschaftervertrag eines anderen Projektes als Vorlage benutzen dürfen und dabei diesen Passus übersehen. Ein/e Eigentümer*in im Projekt hatte diesen Passus gefunden, was ja zunächst eine Leistung ist, wenn alle anderen diesen Passus übersehen haben. Die "Patin" der Eigentümerin (Kontaktperson nach unserer Lesart), hatte den Auftrag, dieses Ansinnen mit der/m Eigentümer*in zu besprechen und die/n Eigentümer*in dazu zu bewegen, auf dieses Ansinnen zu verzichten. In der Gruppe waren "wir" der Meinung, dass eher die kleinste Wohnung den größten Kellerraum haben sollte. Die/r Eigentümer*in konnte die Meinung der Gruppe hier vor Ort nicht teilen, beharrte auf der Zuteilung, die allerdings auch bereits erfolgt war, durch die Architekten. Es bestand in der Gruppe weiterhin die klare Meinung, dass dieses Ansinnen nicht mit unseren Leitgedanken vereinbar sei, jedoch fand sich niemand, dies auch so klar zu formulieren. Dieses Problem wurde zwar oberflächlich gelöst, war jedoch keineswegs verheilt, wie sich später zeigen sollte, und köchelte die gesamte Zeit weiter.. Wir dachten, dass die Regelungen in der Satzung und der Teilungserklärung eine Gleichberechtigung der Eigentümer*innen und der Mieter*innen erzwingen würden. Rechtlich ist dies auch gelungen, menschlich nicht. In der Teilungserklärung gibt es dazu klare Worte, in der Gruppe wurden diese Worte langsam vergessen.

23.01.2018 Finanzierungszusage GLS förmlich

13.01.2018 Workshop Gemeinschaftsbildung

28.12.2017 staTThus eG ist im Grundbuch eingetragen und nun formell alleinige Besitzerin des Grundstücks

07.12.2017 GFK gewaltfreie Kommunikation wird Thema und Anspruch

06.12.2017 faktischer Baubeginn (Abrissarbeiten und Entkernung)

08.11.2017 Wohnungsweise Besprechung der Elektrik, Heizung, Sanitär und Lüftung

25.10.2017 neue Mitglieder in Vorstand und Aufsichtsrat

05.10.2017 Wohnungsgrundrisse fest.

19.10.2017 Förderantrag IB.SH abgegeben

04.10.2017 werden die gezielten Wohnberechtigungsscheine von der Stadt Husum unterzeich-net. Die gezielten WBS sind die Lösung für einige zu groß geratene Wohnungen. Ein Dank an den Leiter des Stadtbauamts.

25.09.2017 viele Mitglieder haben einen Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein. Das wussten die Mitglieder nicht. Es bricht Hektik aus. Am Ende sind es dann neun geförderte Wohnungen.

17.09.2017 Das Eigenkapital der noch freien Wohnungen bestreiten Mitglieder aus dem Projekt

09.09.2017 Baustellenfest

 

23.08.2017 zwei Folge-Austritte nach Ausschluss des Mitglieds

13.07.2017 Baugenehmigung

15.05.2017 Besuch beim „Föhreinander“ und einer Familie, die das Projekt dann zwar bezieht, später jedoch die Hoffnung aufgeben wird, diese Gruppe würde inkludieren statt exkludieren. Die Familie verlässt im September 2020 das Projekt

26.04.2017 Die Entfremdung eines Mitglieds von den Zielen des Wohnprojektes wird offensichtlich. Das Mitglied wird Ende Juli aus der eG ausgeschlossen, was heftige Wellen unter den Mitgliedern schlägt. Zuvor hat sich der Vorstand und der Aufsichtsrat (verstärkt durch Berater*innen aus dem Projekt) nach intensiven Beratungen über Wochen mit täglichen Treffen und unzähligen Telefonaten zu der Notbremse entschlossen. Der Entscheidungsprozess war lang und belastend, es war keine Entscheidung des Plenums. Das Plenum zeigt sich nach der Entscheidung Schockiert bis Erleichtert. Dieser Ausschluss eines Mitglieds wird nicht umfassend verarbeitet. Es sollten gerade neu gewonnene Mitglieder nicht verstört werden. Es wurden Einzelgespräche angeboten, weil die schmutzige Wäsche nicht im Plenum gewaschen werden sollte. In den Einzelgesprächen wurden die Gründe für den Ausschluss teils als private Auseinandersetzung zweier Mitglieder der Gruppe verkauft. Man habe sich von dem nützlicheren Mitglied nicht trennen wollen, also das weniger nützliche Mitglied exkludiert. Diese Erklärung war zwar kurz, aber fatal. Die neuen Mitglieder haben nun Angst davor, sie könnten auch unnütz werden und sie haben Angst vor dem nützlicheren Mitglied, dass im Projekt verbleibt. Hier hätte eine Mediation durchgeführt werden müssen, um die Gruppe mit nehmen zu können und ein Start in die zukünftigen Aufgaben verabredet werden müssen.

21.04.2017 Bauantrag unterzeichnet

26.02.2017 Das erste Kind mit Mutter wird aufgenommen. In der Folge kommen weitere Familien dazu.

30.01.2017 Eintrag der staTThus eG in das Genossenschaftsregister

Zwischendurch beginnt wieder eine Phase mit vielen neuen Mitgliedern, mit sehr kurzen Teil-nahmen als GenossInnen und ständigem Bangen und Umorganisieren von Wohnungen für Familien, die dann doch nicht kommen. Andere Interessent*innen werden auf harte Proben gestellt.

14.12.2016 Treffen mit der IB-SH

09.11.2016 Generalversammlung mit dem Beschluss, das Gebäude mit Grundstück laut Vertrag zu erwerben. Entlastung Vorstand

05.11.2016 zweite Mediation mit Peter. Thema: Umgangsformen unter den Mitgliedern.

26.10.2016 Gründung GbR

19.10.2016 Kaufvertrag unterzeichnet

 

29.07.2016 Wir engagieren einen Rechtsanwalt aus Schleswig und treffen uns mit ihm. In der Folge gibt es viele Gespräche mit der Verwaltung, in denen unser Rechtsanwalt der Verhandlungspartner*in, der Stadt Husum, die Gesetzeslage erklärt.

23.06.2016 Kaufvertragsentwurf der Stadt mit Fristsetzung

21.05.2016 Zeitungsartikel in den HN zum Poller als begrenzendes und verkehrslenkendes Instrument für die Erschließung des Geländes. Der Poller sollte großen Fahrzeugen den Weg über unsere Zufahrt ermöglichen, die Fahrzeuge der Mieter*innen der Wohnungen des Investors sollte über ihre eigene Zufahrt das Gelände auch wieder verlassen.

28.04.2016 Der Hauptausschuss will uns eine Frist setzen. Wir sollen innerhalb eines Monats den Kaufvertrag unterschreiben, ansonsten wird der Beschluss zurückgenommen. Die Verwaltung muss einräumen, dass wir nicht unterschreiben können, da der Vertrag und der Lageplan nicht fertig sind.

27.04.2016 Stadt Husum, der Kämmerer: „Sehr geehrter Herr Graf, wir haben gestern die Vermessung des Trommelbergs beauftragt. Daraus werden die Grenzen des zur ehemaligen Pestalozzischule gehörenden Grundstücks resultieren. Das Ergebnis der Vermessung erhalten Sie umgehend nach Eingang."

18.04.2016 Die Grenze wird wieder zurückgeschoben, der Poller bleibt jedoch versenkt. Wir bekommen keinen neuen Lageplan und sollen nun so kaufen. Wir bestehen auf einem Lageplan und erinnern wöchentlich an den nicht fertigen Vertragstext.

05.04.2016 Gespräch mit dem Bürgermeister, dem Liegenschaftsamt, dem Kämmerer und einem Vertreter des Stadtbauamtes.

22.03.2016 Die Verwaltung erklärt ihren Willen, das zweite Grundstück an einen Investor zu verkaufen, mit falschen Grenzen, ohne den Poller und ohne jegliche Rücksicht auf ein Projekt zu nehmen, welches von der Bundesrepublik Deutschland als Modellprojekt ausgewählt wurde. Wir bitten den Bürgermeister um Hilfe und bekommen einen mündlich zugetragenen Aufschub des Verkaufes an den Investor. Wir fordern die Einhaltung der Zusagen der Verwaltung: Die Grenzen aus dem Lageplan 7a (aus dem Hauptausschuss) und den zugesagten Poller. Wir erwarten eine Unterstützung unseres Modellprojektes als Bereicherung des Angebotes in der Stadt Husum.

21.03.2016 Wir erklären unseren Willen zum Kauf des Grundstücks, mit den Grenzen aus dem Hauptausschuss und dem Poller.

17.03.2016 In der Sitzung des Stadtverordnetenkollegiums wird die Schenkung der Erschließung an den Investor als „Ausrutscher“ der Verwaltung bezeichnet und so von den StadtvertreterInnen hingenommen. Wir dagegen sollen die Erschließung unseres Neubaus auf eigene Rechnung bestreiten. Wir wissen davon schon seit dem 07.02.2016

13.03.2016 Der neue Lageplan der Verwaltung (V21-1) entspricht an keiner Stelle der Grenzziehung aus dem Hauptausschuss, die Prüfung war sehr aufwendig. Wir lehnen diesen Plan ab, der zugesagte Poller ist nicht eingezeichnet. Im Gegenteil ist die Erschließung als Einbahnstraße ausgebildet. Auf unserem Grundstück ist nun ein öffentlicher Spielplatz eingezeichnet. Keine einzige dieser Änderung wurde mit uns abgesprochen. Diese Änderungen treffen unser Konzept zentral und gefährden es, es handelt sich um Übergriffe der Verwaltung. Wir lehnen schriftlich ab.

06.03.2016 Infotag mit großer Resonanz und neuen Mitgliedern. Josef Bura, Wolfram Tietz, Fred Heinsohn, Liz und Malte waren da. Wir haben uns gut präsentiert.

 

01.03.2016 Treffen IV im Rathaus zur städtebaulichen Planung. Es wird ein Lageplan mit einer falsch eingetragenen Grenze präsentiert. Gesprächsvermerk: „Der dargestellte Grenzverlauf stimmt… nicht mit dem Verkaufsbeschluss vom 12.11.2015 überein.“ Die Erschließung des Neubau-Grundstücks kommt auf das Grundstück des Investors, aber direkt an unserem Gemeinschaftsraum vorbei und über die „Gemeinschaftswiese“ hinweg.

11.02.2016 Der Kämmerer hatte uns gedroht, nun kaufen zu müssen, da ansonsten der Investor auch das Schulgebäude kaufen werde. Wir telefonieren mit dem Investor, der uns erklärt: Niemals habe er ein Interesse an dem Schulgebäude gehabt.

21.12.2015 Gespräch mit dem Bürgermeister, dem Kämmerer, dem Leiter des Liegenschaftsamtes, dem Leiter des Stadtbauamtes und dessen Mitarbeiter. Das Versprechen zur Umsetzung des Lageplanes aus dem Hauptausschuss in Baurecht wird im Prinzip bestätigt, jedoch als „Kommunikationsproblem“ bezeichnet. Wir könnten uns jedoch auf die Grenzen aus dem Lageplan 7a verlassen.

03.12.2015 Der Hauptausschuss bestätigt die Grenzen aus dem Lageplan 7a, lehnt einen Zukauf als Erweiterung der Gemeinschaftswiese ab. Wir wollten unseren Lageplan durch den Zukauf retten.

27.11.2015 Zusage für den Poller als Absperrung zwischen den Erschließungen: „Der Anschluss der Erschließungsstraßen des restlichen Trommelbergs an die Zuwegung der Pestalozzischule ist vom Leiter des Stadtbauamts lediglich für Müll‐, Rettung‐ und Feuerwehrfahrzeuge geplant. Für den laufenden Verkehr ist ein Poller vorgesehen, der eine Umfahrung unmöglich macht.

17.11.2015 Der Leiter des Stadtbauamtes sendet uns einen Lageplan zu, nach dem wir für die Vertragsgestaltung um Material gebeten hatten. Der Hof im Nord-Osten wird entgegen der Absprache um fast 16 Meter nach Norden verschoben, das Konzept der Gemeinschaftswiese im Bezug zu unserem Quartiersmanagement ist nun verloren. Dies war ein zentraler Punkt im Wettbewerb um die Fördermittel. Ein Wendepunkt im Vertrauen zum Stadtbauamt. Der Leiter des Stadtbauamtes nimmt an den Gesprächen nun zunächst nicht mehr teil, sagt einen Infotermin zu unserem Stammtisch ab. Die Politik hatte ihn zu diesen Schritten gezwungen, was erst später klar wurde. Wir haben uns auf Zusagen des Leiters des Stadtbauamtes verlassen, bevor diese Zusagen von der Politik gebilligt wurden. Man darf sich nicht auf Zusagen verlassen, die von der Politik noch gebilligt werden müssen. Der Leiter des Stadtbauamtes war schon zu einem Spielball geworden und konnte sich selbst auf Zusagen aus der Politik nicht verlassen. Er verließ später selbst die Stadt Husum als Arbeitgeber und hat sich einen neuen Arbeitsplatz gesucht.

08.11.2015 Gründung der Genossenschaft. Zuvor steigen zwei Mitglieder aus, was einen Dominoeffekt auslöst. Wir schaffen es, unter Tränen, genau so viele Gründungsmitglieder zu finden, wie sie zur Gründung der Genossenschaft notwendig sind.

Diskussionen zum Inhalt der Satzung werden Konkret. Wir haken an einem Thema fest: Verspätete Lebenspartner. Es gibt ein Mitglied, dass auch Partner, die zu einem/r Bewohner*in später in die Wohnung zieht, von der Gruppe auf die "Eignung" für das Projekt prüfen will. Alle anderen vertrauen auf die Fähigkeit der Mitglieder, sich geliebte Lebenspartner alleine aussuchen zu können. Wir mogeln uns um die Diskussion herum und finden eine doppelte Verneinung, die das Problem versteckt. Solche gravierenden Fragen müssen offen ausdiskutiert werden, auch wenn es schmerzlich ist. Das Thema kommt so oder so wieder zum Vorschein, vor allem, wenn das Problem nur versteckt wird.

22.10.2015 erste Mediation / Gesprächsführung durch Peter Herholtz. Es geht um die Annahme oder um die Ablehnung des letzten Angebotes der Stadt Husum. Nach der Mediation verlässt ein Mitglied die Gruppe. Die Mediation wird als sehr gut bewertet, fachlich und menschlich. Wir bedanken uns bei Peter.

15.10.2015 Hauptausschuss: Wir erhalten keine Gelegenheit zur Erläuterung unser Bedenken gegen die Wertermittlung. Der Hauptausschuss beschließt den Verkauf auf Basis des Lage-plans 7a, hier sind Grundstücksgrenzen angegeben. Es gibt keine Reduzierung des Kaufpreises, es wird genau nach Wertermittlung verkauft. Die Gruppe steht vor einer schweren Zerreißprobe.

14.10.2015 UPLA beschließt 100% Sozialwohnungen auf dem Teilstück Trommelberg. Daraufhin steigen einige Mitglieder aus dem Projekt aus

13.10.2015 Tagung in Berlin „Gemeinsam. Neu. Gewohnt. Generationengerecht leben in Stadt und Land.“

08.10.2015 Treffen III im Rathaus zur städtebaulichen Planung. Der Leiter des Stadtbauamtes verspricht den Lageplan 7a in Baurecht umzusetzen, allenfalls „kleine Nachjustierungen“ könnten noch möglich sein. Die Lage der Höfe soll in Baufenstern festgehalten werden. Die Pflege.sh wurde zuvor von der Politik ausgeladen, da von Lobbyisten eine Konkurrenz zu vorhandenen Einrichtungen gesehen wurde. Ein Träger wollte in einem Gebäude eine Demenz-Wohn-gemeinschaft betreiben.

07.10.2015 Die Stadt Husum lässt ihre Pläne zur Erstaufnahmeeinrichtung notgedrungen fallen. Es werden sehr viele Container für Geflüchtete angeschafft, die nie bezogen wurden.

06.10.2015 weitere Artikel in den HN: „Wir haben es schon immer gewusst: Wohnprojekte sind die Zukunft. CDU“ Siehe unter „Presse“ in statthus.de

05.10.2015 großer Artikel in den Husumer Nachrichten: „Wohnprojekt bekommt 200.000 € vom Bund“. Siehe unter „Presse“ in statthus.de

31.09.2015 Wir erfahren über Umwege, dass die Stadt Husum aus der Schule eine Erstaufnahmeeinrichtung machen wird. Trotz Nutzungsvertrag werden wir nicht mal gefragt. Wir sind kurz vor dem KO. Wir beschließen, unsere Kontakte zur Presse zu nutzen und so die Förderung durch die Presse zu veröffentlichen. Die Fraktionen werden nun über die Fördermittel informiert.

29.09.2015 Der Leiter des Stadtbauamtes bekommt von uns zwei Lagepläne. Der Lageplan 7a findet seine Bewunderung, da eine sehr kurze Erschließung mit einem Angebot an das ganze Quartier verbunden ist. Wir hatten uns in einem anstrengenden Prozess für diesen Lageplan entschieden. In diesem Falle ging es um eine Mehrheitsentscheidung. Später verlassen zwei Mitglieder deshalb das Projekt. Wir haben uns einer Fristsetzung der Stadt Husum gebeugt und unser Konsensverfahren ausgesetzt. Die Stadt Husum hätte warten müssen.

13.09.2015 Tag des offenen Denkmals, wieder das einzige Denkmal in Husum, laut Liste

11.09.2015 wir entscheiden uns für unsere Architekten: planerkollektiv

08.09.2015 Treffen II im Rathaus zur städtebaulichen Planung. Die Pflege.SH stellt ihr Konzept vor und wir sehen viele Gemeinsamkeiten. Auch der zweite Entwurf des Architekten der Stadt Husum übergeht komplett unsere Wünsche, sogar unser geplanter Neubau ist verschwunden. Wir einigen uns auf folgendes Vorgehen: Die Gruppe staTThus entwickelt mit dem neuen Architekten selbst einen Lageplan und der Investor sagt zu, mit jedem Lageplan zurechtkommen zu können.

30.08.2015 Zusage der Förderung durch die Bundesrepublik Deutschland. Wir halten dies zunächst geheim, weil wir befürchten, dass die Stadt gierig wird. Später tritt genau das ein.

07.08.2015 Treffen beim Bürgermeister mit dem Liegenschaftsamt und dem Kämmerer. Wir erzielen Einigkeit in der Einschätzung, dass die Wertermittlung einen entscheidenden Fehler hat: Die Baukosten für den Altbau sind wesentlich zu niedrig angesetzt, etwa 2/3 der Neubaukosten. Wir halten einen anderen Kaufpreis von für realistisch und staTThus soll die Politik überzeugen, die Verwaltung erarbeitet eine Vorlage für den Hauptausschuss.

Heiße Phase der Verhandlungen mit der Stadt Husum beginnt. Die neue Gruppe hatte den Architekten der alten Gruppe übernommen. Die neue Gruppe wollte das Schulgebäude umnutzen und einen Neubau errichten, nur auf der Hälfte des Grundstücks. Das Stadtbauamt hat diesen Architekten zusätzlich mit der Überplanung des kompletten Grundstücks beauftragt. So kam es zu Interessenskonflikten.

23.04.2015 Von der AktivRegion-Nord bekommen wir über Karla Kresel den Tipp der Ausschreibung zu den Fördermitteln. Am 31.05.2015 ist Abgabetermin. Wir entwickeln alle zusammen das Konzept dazu und schaffen es rechtzeitig.

17.04.2015 Absage der GeWoBa-Nord, wir müssen eine eigene Genossenschaft gründen.

12.02.2015 Wir geben die Hausmeisterwohnung für die Unterbringung von Geflüchteten frei. Es ziehen zwei Geflüchtete ein, wir versuchen, weiteren Platz frei machen zu können.

23.01.2015 Fotostudio eröffnet mit Tag des offenen Studios

10.01.2015 Wohnprojekt-Samstag mit allen Mitgliedern bei Spielen, Essen und ersten Eintragungen in ein Bild: Wer möchte wo wohnen?

27.11.2014 Das Gebäude wird wieder beheizt. Bei einer Kontrolle, ob die Heizung läuft, finden zwei Mitglieder eine Gruppe Obdachloser vor der Tür. Die Zwei schämen sich, weil ein leerstehendes Gebäude für viel Geld und CO2 beheizt wird, Obdachlose jedoch nichts davon haben. Die Mitglieder benutzen einen anderen Eingang, um die Obdachlosen nicht zu stören und um sich um die Situation herum zu mogeln. Später berichten die zwei Mitglieder den anderen Mitgliedern von dem Erlebnis. Hier wird in weiten Teilen jedoch eine Angst geäußert, die Obdachlosen könnten das Gebäude schädigen. Es werden Gedanken diskutiert, die eine Überwachung zur Konsequenz gehabt hätten. Wir haben dies in der Gruppe nicht genügend ausdiskutiert und verarbeitet. Bei einer genügenden Verarbeitung hätte man das Problem offen ansprechen können, wir haben das Thema einschlafen lassen. Wenn eine Gruppe an solchen Themen zerbrechen könnte, wird sie auch später an einem ähnlichen Thema zerbrechen, welches sich noch nicht gezeigt hat.

06.11.2014 Parlamentarischer Abend. Die von uns eingeladenen Stadtverordneten werden von
uns mit einem Workshop überrascht.

Oktober 2014 Nutzungsvertrag für das Gebäude

Grundsätze der Gruppe staTThus, die nun der Namen der Domain statthus.de trägt

In der Gruppe staTThus war von Beginn an die Entscheidung im Konsens eine Bedingung für die Aufnahme neuer Mitglieder und aller Entscheidungen im Prozess. Es gab lediglich eine Ausnahme in der frühen Zeit (Entscheidung zum Lageplan, Oben abgebildet) und eine in der späten Phase vor dem Baubeginn (Ausschluss eines Mitglieds aus der Genossenschaft). Wir hatten die Entscheidungen im Konsens immer als haltbar erlebt, wesentlich haltbarer als Mehrheitsbeschlüsse einer Abstimmung. Widerstände müssen dennoch beachtet werden. Wenn hohe Widerstände sichtbar verbleiben, auch wenn die Entscheidung in einem Konsens getroffen wurde, kommen diese Widerstände später zur Geltung. Das haben wir lange Zeit nicht beachtet, was ein Fehler war.

02.10.2014 Gründung des "staTThus-Hausverein", als Voraussetzung für das Modell "Mietshäuser Syndikat", die erste offizielle Struktur mit dem Namen staTThus

22.09.2014 Markt der Möglichkeiten im NCC

14.09.2014 Tag des offenen Denkmals,im Gebäude.

13.09.2014 Besuch bei den „frischen Bauern“ in Meldorf mit Infos zu dem Model „Miethäuser Syndikat“
04.09.2014 Wohnprojektetage in Hamburg

 

07.08.2014 Besuch beim Projekt GaGa in Stade

17.07.2014 Brief mit dem Wunsch zur Kooperation an die GeWoBa-Nord

14.07.2014 BISS-Fest zusammen mit dem Jugendzentrum in der Schule und auf dem Gelände

19.06.2014 Ein Kontakt zum Bürgermeister der Stadt husum ermöglicht der Gruppe, einen Raum der Schule zu benutzen. Der vorgelagerte Raum, mit eigenem Eingang, ist nicht an die Alrmanlage des Schulgebäudes angeschlossen und daher einfacher zu öffnen und zu verschließen. Der "Glaskasten" der Schule wird in Besitz genommen, wir bekommen einen Schlüssel für alle Räume. Die Vornutzung des Gebäudes beginnt: Atelier, Fotostudio.

Anfang 2014 Treffen einer losen Gruppe mit 7 Mitgliedern, die "Aufrechten 7" genannt. Die sieben Menschen waren also zuvor alle Mitglieder der Gruppe Trommelberg gewesen. Die Gruppe (damals noch ohne einen Namen) entscheidet sich dafür, von vorn anzufangen. Alle Entscheidungen der alten Gruppe gelten nicht mehr. Neue Leitlinien, neues Konzept. Wir treffen uns im Dachgeschoss des Speichers oder privat bei Mitgliedern. Es gibt wenig Aufzeichnungen aus den ersten Monaten. Ab dem 17.Juni 2014 gibt es den internen BLOG als Austauschmedium.

11.12.2013 private Registrierung der Domain statthus.de

10.10.2013 Stadt Husum erklärt die Verhandlungen mit "Wohnprojekt Trommelberg für beendet.
Danach gab es Anfang 2014 die letzte Zusammenkunft der Gruppe Wohnprojekt Trommelberg.

04.10.2013 Kampfabstimmung im Plenum „Wohnprojekt Trommelberg“ unter denkwürdigen Umständen. Einige Mitglieder hatten eine externe Gesprächsführung erbeten, dies wurde von der "Kerngruppe" abgelehnt.

Ende September 2013: Die Zeit läuft.Die Kerngruppe der Initiative Trommelberg hatte sich mit der Politik und der Verwaltung verhakt, oder/und auch umgekehrt. zwei Mitglieder der Gruppe Trommelberg waren mit den Bedingungen der Stadt Husum zwar nicht glücklich, aber sie waren der Meinung, dass es so geht. Die Alternative wäre gewesen: In Husum gibt es kein Wohnprojekt.

 Wohnprojekt Trommelberg

Das Projekt "Trommelberg" startete um und bei 2009 und hatte sich das komplette Gelände der ehemaligen Volksschule "Osterhusumer Schule" vorgenommen. Gestartet aus zwei unabhängigen Gruppen hatte der damalige Leiter des Stadtbauamtes früh Kenntnis vom Schulkarussell. Die Osterhusumer Schule war eine Sonderschule für Lernbehinderte und damit ein Auslaufmodell. Die Inklusion würde dafür sorgen, dass dann aus dem Förderzentrum (neuer Name mal wieder) die Schüler*innen in andere Schulen verteilt würden. Die Pestalozzischule, als Schule ohne Schüler, gibt es noch immer, in der Schobüller Straße nämlich. Zuletzt waren es noch zwei Klassen, die in dem Gebäude mit fast 2.000 qm untergebracht waren.
Es war ein langer Weg, der von der Gruppe Trommelberg zu gehen war. Das erste Projekt, an einem Ort einer Kleinstadt, hat es besonders schwer. Das erste richtige Wohnprojekt an der Westküste noch schwerer. Die Politik und Verwaltung hatten keine Ahnung, was ein Wohnprojekt ist, wie viel Mehrwert ein solches Projekt der Kommune bieten kann. Es gab eine hohe Fluktuation bei den Interessent*innen und es mussten viele Interessen*innen gefunden werden. Es ging um mehr als 60 Wohnungen. Der Start war unendlich schwierig, die Verhandlungspartner kamen nicht zusammen zu einem gemeinsamen Verständnis. Dazu später mehr, bei dem Modellprogramm der BRD kommt dies wieder deutlich zum Vorschein.

Besonders pikant war, dass die Politik, ausgerechnet bei einem Wohnprojekt, zum ersten Mal eine Quote bei öffentlich gefördertem Wohnraum forderte. Private, kapitalistische, Investoren sprachen später von "Enteignung", wenn bei Ihnen eine solche Quote gefordert wurde und dann später dann wieder verschwand. Eine Quote für Wohnprojekte ist widersinnig, weil sich erst die Gruppe findet und dann nachgesehen wird, wie viel Wohnraum für Mitglieder mit Wohnberechtigungsschein zur Verfügung gestellt werden muss. Sonst müsste die Gruppe gezielt Menschen mit WBS finden und das ist nicht das Ziel. Das Ziel ist eine gut zusammenpassende Gruppe. Später kam dies auch bei Gesprächen der staTThus-Gruppe mit der Investitionsbank wieder zum Vorschein und ich gehe fest davon aus, dass die Kommune Husum dies bis heute nicht verstanden hat.
Die Gruppe lief an, es wurden Arbeitsgruppen gebildet und Veranstaltungen durchgeführt. Interessant war die Art, wie die Leitgedanken der Initiatoren (Kerngruppe) erhalten werden sollten. Natürlich haben die Initiatoren ein hohes Recht, dass ihre Zielsetzung bei der Gruppenarbeit und dem gesamten Prozess nicht verloren geht. Vielleicht wäre es besser gewesen, dies so auch offen zu kommunizieren. Ich war hier auch zeitweise dabei und diese nachträglich deutlich gewordene Problematik war ebenfalls in der Gruppe staTThus ein Thema, später. Die Gruppe Trommelberg ist zum Jahreswechsel 2013/2014 implodiert. Es ging zuletzt noch immer um die Frage, wie die Stadt Husum die Quote durchsetzen will und um die Frage, ob eine weniger hohe Strafzahlung bei Verfehlung der Quote akzeptabel ist und um eine geringe Senkung des Kaufpreises, die unbedingt durchgesetzt werden sollte.

Michael Graf